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Helmut
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Manfred
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Siegfried
Norbert
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Was man schon immer über Shanties wissen sollte

Shantygesang am Gangspill - Workshop Schulschiff Deutschland
Shantygesang am Gangspill - Workshop Schulschiff Deutschland

Viele Mythen kranken daran, dass sie nicht wahr sind. Etwa: Dass Seeleute die Stürme und brausenden Wogen lieben. Dass ein ordentlicher Seemann in jedem Hafen eine Braut hat. Dass ein Seemann vom blauen Meer schwärmt. So verkünden es bekannte Seemannslieder. Heute wissen wir, dass das nur Lieder sind aus der heilen Welt, mit dem ursprünglichen Shantygesang aber nichts zu tun hat. Nur wenige Gruppen in Deutschland beherrschen diesen ursprünglichen Gesang. Wenn man authentischen Gesang hören will, muss man schon auf die Insel fahren. England, Irland, allenfalls noch Frankreich bieten Festivals, wo die traditionellen Gesänge zu hören sind. 

Seit unserer ersten Auslandsreise 1997 nach Paimpol  schlägt unser Herz für den authentischen, traditionellen Shantygesang. Diese „Arbeitslieder der Tiefwassermatrosen auf frachttragenden Großseglern“ pflegen wir  in der Gruppe „Drunken Sailor“. Warum Drunken Sailor? Ganz einfach –lässt sich leicht merken und ist eigentlich der bekannteste „Shanty“. Ursprünglich als „Walk-away-Shanty“ auch „Stamp-and-go-Shanty „ genannt, wurde der Song gesungen, wenn die Matrosen das Tau festhielten und, über die Schulter gelegt, damit über das Deck marschierten, um es anzuspannen und die Segel hochzuziehen. An bestimmten Stellen wurde im Rhythmus laut und fest gestampft. Die Strophen sind lang und im Marschrhythmus. Häufig auch ohne Vorsänger, nur Chor. 

 

Shantyman Helmut und die Crew muss schuften
Shantyman Helmut und die Crew muss schuften

Wie alt die Kunst des Shantysingens ist, belegt die Schilderung eines Dominikanerpaters von 1493: „Es waren Mariner, die sangen, weil die Arbeit auf See nur bewältigt werden kann durch ein Konzert mit einem, der die Befehle singt, und den Arbeitern, die singend antworten. So standen diese Männer bei den anderen, die bei der Arbeit waren und sangen ihnen vor, um sie anzufeuern. Auf diese Weise wurden große Gewichte bewegt.”

Erst im 20. Jahrhundert wurde Shanty-Forschung betrieben. Engagierte Sammler, genannt sei hier Stan Hugill, ließen sich etwa in Seemannsheimen vorsingen und zeichneten Texte und Melodien auf. Manche Strophen endeten mit der Fußnote: The rest is unprintable. Nicht alle Texte von „Drunken Sailor“ sind für die Öffentlichkeit bestimmt.

So richtig lustig wird es eigentlich immer erst beim sogenannten „Sing along“. Alle Performers des Festivals treffen sich zu später Stunde zum Mitternachtsbier. Dann wird in lustiger Runde alles gesungen, was normalerweise nicht fürs Mädchenpensionat bestimmt ist. Und so mancher Ire und mancher Engländer hat dann schon gestaunt, wie Drunken Sailor über „Molly Malone“ und „My first Shipwreck“ singt.

 

 

 


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